Riskantes Jungesein

Das Jungesein bietet eine große Bandbreite von Möglichkeiten, riskant zu leben: waghalsige Aktivitäten wie Klettern oder Springen, Risikosport wie Downhill, Skaten oder Snowboarden, Gewalt, Gamen, Pornos nutzen, Streit mit Lehrkräften und so weiter, und das ist gut so. Viele Jungen gehen gerne Risiken ein; das natürliche, kindliche oder jugendliche Risikointeresse wird oft noch inspiriert oder verstärkt durch Männlichkeitsbilder, die riskantes Verhalten idealisieren. Risiken sind etwas Positives, sie enthalten Entwicklungschancen, für die Jungen, wie für die Gesellschaft. Damit sie ihre Kindheit, vor allem aber ihre Jugendzeit gut überstehen, müssen Jungen Risikokompetenzen erwerben. Dies geschieht, indem sie Risiken eingehen können und Erfahrungen mit riskantem Verhalten sammeln. Teil der Risikokompetenz ist das Risikobewusstsein und die gute Vorbereitung aufs Risiko

Alltagstipps
Sehen Sie das riskante Verhalten zuerst als etwas Positives, begrüßen Sie es. Halten Sie sich mit den üblichen Erwachsenenimpulsen zurück, dem Schutzreflex: Risiken verhindern oder verbieten. Die Wirkung von Vernunft, Information oder Aufklärung ist vor allem in der Pubertät beschränkt. Wenn Jungen spüren, dass Erwachsene nicht risikofeindlich sind, bleibt das Ohr vielleicht offener. Wichtig ist die Information oder das Gespräch darüber, dass Jungen sich zusammen mit anderen Jungen viel riskanter verhalten, oft auch mehr, als sie es eigentlich wollen. Darüber kann mit Jungen geredet werden, dann sind sie schon mal vorbereitet. Und natürlich – auch das eine wichtige Information – sind Jungen auch männlich, wenn sie zurückhaltend, ängstlich oder am riskanten Leben wenig interessiert sind.