Wie ist das mit dem Essen?

Die meisten Jungen essen gern, sind aber weniger interessiert an Ernährungsfragen. Große Mengen essen zu können gilt dabei als besonders männlich, weshalb Jungen oft zum Nachschlag oder zum Aufessen animiert werden: „Du kannst es doch vertragen!“ Als männlich gilt auch eine typische Auswahl, die Bevorzugung und Vermeidung bestimmter Lebensmittel: „Fleisch ist mein Gemüse!“ Insgesamt scheinen sich Jungen ungesünder zu ernähren und gelten als überdurchschnittlich von Adipositas betroffen, wobei ihr Übergewicht oft verharmlost wird: „Das wächst sich aus.“ Noch immer nehmen viele Jungen an, dass nur Mädchen von Essstörungen betroffen sind, aber auch Erwachsene identifizieren Essstörungen bei Jungen oft nicht rechtzeitig.

Alltagstipps
Gutes, gesundes und ökologisch nachhaltiges Essen ist ein Thema, das zunehmend auch Jungen und junge Männer interessiert. Geben Sie Jungen positive Rückmeldungen, wenn sie sich damit auseinanderzusetzen wollen, und nehmen Sie das Thema auch selbst ernst: im Ernährungsalltag, als wichtiges politisches und fachliches Thema. Gerade Männer, Väter und männliche Fachkräfte verfügen im Durchschnitt – wie auch die meisten Jungen – über weniger eigene Bezüge zum Thema, und insbesondere die Prävention von Essstörungen ist „weiblich“ konnotiert. Richtig gutes und einfach gutes Essen geht uns alle an!

Verweis / Link:
Landesfachstelle Essstörungen Nordrhein-Westfalen: Essstörungen bei Jungen und Männern